Oberhausen-Rheinhausen,

Kooperationsprojekt THW - ONPC

Das THW OV Oberhausen-Rheinhausen empfängt für eine Woche eine Delegation von tunesischen Katastrophenschützern.

 

 

Oberhausen-Rheinhausen - Für eine komplette Woche gastierten in Oberhausen-Rheinhausen zwölf Katastrophenschützer des Office National de la Protection Civile (ONPC) aus Tunesien. Die Kooperation zwischen dem Technischen Hilfswerk und der tunesischen Behörde besteht bereits seit dem Jahr 2012 und dient der Ausbildung der tunesischen Kameraden durch THW Helfer aus Deutschland. So wird der Demokratisierungsprozess des Landes aktiv mit dem Aufbau ehrenamtlicher Strukturen im tunesischen Katastrophenschutz unterstützt. Bei dem sogenannten Study Visit in Oberhausen geht es für die Gäste primär um den Aufbau des THW in seinen ehrenamtlichen Strukturen und das interne Leben eines Ortsverbandes sowie dessen technische Ausstattung.

 

 

 

 

 

Am Montag konnten sechs Helfer und der Ortsbeauftragte Gerhard Machauer die tunesischen Gäste am Frankfurter Flughafen in Deutschland begrüßen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel in Waghäusel ging es auf direktem Weg in die Unterkunft nach Oberhausen-Rheinhausen. Bei einem Abendessen in lockerer Atmosphäre begrüßten die Vertreter von THW-Leitung, Landesverband und Ortsverband die Gäste offiziell. Noch am gleichen Abend konnte man durch Dolmetscher bereits ins Gespräch kommen und sich sowohl kulturell, als auch fachlich austauschen.

 

 

 

 

 

In Vorträgen und Präsentationen stellten sich die Hilfsorganisationen der beiden Länder am Dienstag jeweils vor. Hier konnten in Fragerunden interessante Sachverhalte auf beiden Seiten erörtert werden. Anschließend fanden auf dem Gelände der THW-Unterkunft verschiedene Technikpräsentationen statt. Neben der Arbeit mit dem Kran, mit welchem der Ortsverband am gleichen Tag noch zu einem Einsatz ausrückte, ging es auch um spezielle Ausrüstung, wie die Hebekissen oder den Digitalfunk. Diese wurde von mehreren Helfern in realitätsnahen Szenarien vorgeführt. Beispielsweise konnte ein Gabelstapler mit den Hebekissen angehoben werden oder es wurde ein Lageplan im Zugtrupp dargestellt. Des Weiteren ging es aber auch um die Einsatzfahrzeuge und deren Aufbau und technischen Details. Hierbei rückte besonders der Gerätekraftwagen in den Mittelpunkt. Er ist unabhängig vom Fahrzeughersteller in allen 668 Ortsverbänden in Deutschland gleich beladen, das heißt an der Stelle, an der in Oberhausen-Rheinhausen beispielsweise ein Hammer verladen ist, ist auch im OV Hamburg der gleiche Hammer zu finden. Dies erleichtert den Einsatzkräften die Arbeit bei überregionalen Einsätzen, wie beispielsweise dem Elbe-Hochwasser. Die praktische Bootsausbildung der Fachgruppe Wassergefahren erfolgte anschließend bei einer Ausbildungsfahrt auf dem Rhein mit mehreren Pontonbooten. Hier konnten die Gäste des ONPC die Leistungsfähigkeit der Boote hautnah erleben und gleichzeitig das Panorama bei der Anfahrt auf Speyer genießen. Zum Thema Hochwasserschutz in der Region folgte ein Besuch des Polders Rheinschanzinsel mit dem Schöpfwerk Philippsburg. Empfangen wurde die Gruppe dabei von Herrn Frank Wilhelm, Betriebsleiter für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe beim Regierungspräsidium Karlsruhe und sein zuständiger Stauwärter Herr Dietmar Blattner, welche die Gäste vollumfassend informierten. Nach einem kurzen Ausblick in die Geschichte der Rheinanlieger und der Rheinbegradigung durch Tulla, wurden weitere fachspezifische, technische Themen den interessierten Gästen nähergebracht. Der Hochwasserrückhalteraum Polder Rheinschanzinsel wurde Ende 2015 als weiterer Baustein des Integrierten Rheinprogramms in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von rund 210 ha können zukünftig ca. 6,2 Mio. m³ Wasser zurückgehalten werden. Am Abend wurde sich beim gemeinsamen Abendessen weiter über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Arbeitsweise der Organisationen und über die Erlebnisse des Tages ausgetauscht.

 

 

 

 

 

Nur einen Tag später verließen die tunesischen Gäste Oberhausen-Rheinhausen und machten sich auf den Weg in Richtung der THW-Leitung in Bonn. Nachdem sie die ehrenamtlichen Strukturen auf der Ebene eines Ortsverbandes kennengelernt hatten drehte sich in der ehemaligen Bundeshauptstadt alles um die administrativen Strukturen der THW-Leitung und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. In mehreren Vorträgen und Rundgängen erhielten die Katastrophenschützer einen Einblick in die Arbeit von hauptamtlichen Mitarbeitern vor Ort. Am gleichen Tag besuchte die Gruppe ebenfalls den ehemaligen Regierungsbunker, welcher inzwischen zu einem zeitgeschichtlichen Museum umfunktioniert wurde. In den Räumen, die zur Zeit des kalten Krieges den Bundeskanzlern Schutz bieten sollten, ist alles im originalen Zustand belassen worden und bietet so einen Einblick in die damalige Zeit.

 

 

 

 

 

In den kommenden Tagen werden noch weitere Programmpunkte für die tunesischen Gäste auf dem Plan stehen.

 

 

 


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