Mannheim,

Gemeinschaftsübung auf Ausbildungsschiff

Die Einheiten aus vier Ortsverbänden übten am Samstag gemeinsam das Vorgehen bei der Personenrettung nach einem Schiffsunglück.

Einsetzen der EGS-Konstruktion mit dem Kran

 

 

Mannheim - Ein missglücktes Wendemanöver eines Schiffes im Hafen mit einer Kollision, vielen Verletzten und vermissten Personen zur Folge - Dies ist ein Szenario, auf welches kein THW-Helfer hofft und dennoch ist es wichtig genau diese Fälle ausgiebig zu trainieren. Die Gelegenheit dies gemeinsam zu tun, nutzten am Wochenende gleich vier THW-Ortsverbände mit insgesamt 40 Helfern bei einer groß angelegten Übung auf der neu geschaffenen Mobilen Übungsanlage für Binnengewässer (MÜB) in Mannheim. Neben dem Ortsverband Oberhausen-Rheinhausen nahmen ebenso die Ortsverbände Dettenheim, Waghäusel und Heidelberg an der Übung teil.

 

 

 

 

 

Am Samstagmorgen sammelten sich die Einsatzkräfte zu einer kurzen Lagebesprechung auf dem Gelände des THW Oberhausen-Rheinhausen. Hier erfuhren die Helfer, welches Übungsszenario auf sie wartete, ehe sie sich in einem geschlossenen Verband aus 15 Fahrzeugen auf den Weg zur Übungsanlage nach Mannheim machten. Die sogenannte MÜB entstand aus einem europäischen Gemeinschaftsprojekt zwischen Frankreich und Deutschland und steht nun den Feuerwehren und Hilfsorganisationen beider Länder zur Verfügung. Auf dem zur Übungsanlage umgebauten Schiff lassen sich zahlreiche Szenarien durchführen, womit sie sich Ideal für Ausbildungszwecke des Technischen Hilfswerkes eignet.

 

 

 

 

 

Nach der Ankunft der Einheiten im Mannheimer Hafengelände begannen die Einsatzkräfte mit der Suche nach vermissten Personen, welche sich im Bereich des Maschinenraumes unter Deck befinden sollten. Da kein direkter Zugang zum Schiff möglich war, mussten das benötigte Material zur Personenrettung und die Helfer mit Booten zur Übungsanlage befördert werden. Nach einer kurzen Erkundung konnten sie eine Luke ausmachen, durch welche sie ins Innere des ehemaligen Schiffes gelangten. Über einen mehrere Meter tiefen Leiterabstieg gelangten sie so in den Maschinenraum, wo sie die vermissten Personen in Form von Übungspuppen ausmachen konnten. Zwischenzeitlich bereiteten die übrigen Einheiten einen Übergang von der Landseite vor. Mittels des sogenannten Einsatz-Gerüst-Systems (EGS) wurde innerhalb kurzer Zeit eine Brückenkonstruktion errichtet, welche den Zugang zum Schiff einfacher möglich machte. Mit einem Kran wurde die vorher an Land zusammengesetzte Konstruktion in Position gehoben und gesichert. So konnte die Rettung der vermissten Personen, welche zahlreiche fiktive Verletzungen aufwiesen, beginnen. Über einen Dreibock und ein Seilsystem konnten die Übungspuppen senkrecht heraufgezogen werden und durch die Luke ins Freie gelangen. Da bei einer vermissten Person Wirbelsäulenverletzungen angenommen wurden, erfolgte die Rettung schonend mittels des Schleifkorbes, in dem die Übungspuppe gut gesichert den Weg nach oben antrat. Über die EGS Konstruktion konnten die Personen an Land gebracht und zur Verletztensammelstelle gebracht werden.

 

 

 

 

 

Weiterhin erhielten die Helfer die Aufgabe, eine eingesunkene Person aus einem Silo zu befreien. Hier lag die enorme Schwierigkeit darin, die Person schonend aus ihrer Lage zu befreien, ohne dabei selbst in dem feinen Granulat zu versinken. Des Weiteren hatte sich das Silo aufgrund der sommerlichen Temperaturen aufgeheizt, was die Übung zusätzlich erschwerte. Über verschiedene Abseilsysteme und Bretter, welche das Gewicht des Helfers auf der Oberfläche des Granulates gleichmäßig verteilten, gelang eine schnelle Sicherung der Person, sodass diese nicht weiter einsinken konnte. Mit vereinten Kräften konnte auch diese Übungspuppe schonend aus dem Silo gerettet und zur Sammelstelle gebracht werden. Parallel erhielten die übrigen Einsatzkräfte den Auftrag, einen Container in Schieflage zu sichern. Hierbei ging es vor allem um die theoretischen Überlegungen, einen solchen Container auf einem Schiff gegen das umkippen oder sogar das Abrutschen ins Wasser zu sichern. Hierbei zeigte sich, dass das Unterbauen mit Rüstholz und die Sicherung durch ein Seilsystem die effektivste Möglichkeit darstellt, den Container zu sichern.

 

 

 

 

 

Am späten Nachmittag konnte die Übung nach dem Rückbau des verwendeten Materials erfolgreich abgeschlossen werden. Der Übungsleiter Tobias Haag zog ein durchweg positives Fazit der Übung. Die Zusammenarbeit zwischen den Ortsverbänden klappe sehr gut und es seien keine Fehler beim Vorgehen der Helfer zu erkennen gewesen. Nach einem Gruppenbild ging es für die Einheiten zurück in die jeweiligen Unterkünfte.

 

 

 


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